Allein auf der Jagd, um zu überleben
Bei Nacht Ruhe suchend
Auch wenn die Welt sich hinter dem Schein der Finsternis versteckt, kann das Tier nicht atmen
Atmen, um zu überleben
Kraftlos, belogen, schwach, verlassen
Sein ständiger Begleiter: Angst
Auf der Flucht vor ihr; auf der Suche nach Erlösung vor ihr
Wird es nie finden
Aufgegeben – auch das überleben
Gesehen, daß Ruhe Illusion ist
Haß gegen sich selbst hegend,
die Erkenntnis nicht schon lange erlangt zu haben
Allein sich legend auf den kalten modrigen Boden
Geschlagen vom Haß
Zum sterben bereit
Ganz allein
Ruhe findend hört es einfach auf zu atmen
Langsam erstarrt das Blut in seinen Adern
Der letzte Gedanke an die Angst
Offene Augen, kalte Lippen - Ruhe gefunden
Vom Mond in bizarrem Licht erscheinend
Gestorben
Nicht mehr allein
Schnecken und Würmer kriechen herbei
um die Leblose Hülle sich zu eigen zu machen
Nagen an, was dort auf dem Boden liegt,
langsam sich auflösend
Nicht ganz so langsam vergessen wir das Tier
Wir alle – überlebenden
Mit der Illusion der Ruhe
Und dem Heulen der anderen Wölfe
Juli 1998